Die Bauunternehmen in Berlin und Brandenburg stehen weiterhin unter Druck. Nach aktuellen Zahlen des Amts für Statistik Berlin-Brandenburg ist die Zahl der Baugenehmigungen erneut deutlich gesunken. In Berlin wurden im Jahr 2024 nur noch 9.772 Wohnungen genehmigt – ein Rückgang von 38,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr (2023: 15.902 Wohnungen). In Brandenburg sank die Zahl auf 9.063 Wohnungen, was einem Minus von 19,5 Prozent im Vergleich zu 2023 (11.252 Wohnungen) entspricht. Steigende Baukosten, hohe Zinsen und komplexe Genehmigungsverfahren bremsen die Bautätigkeit spürbar aus.
„Die aktuellen Zahlen sind alarmierend. Wir brauchen jetzt ein entschlossenes Maßnahmenpaket – von der Förderung über schnellere Genehmigungen bis hin zu steuerlichen Anreizen und Investitionsimpulsen“, fordert Katarzyna Urbanczyk-Siwek, Geschäftsführerin der Fachgemeinschaft Bau.
Mit Blick auf den in Vorbereitung befindlichen „Bauturbo“ sieht die Branche dennoch Anlass zur Hoffnung: Das Gesetz zur Beschleunigung des Wohnungsbaus befindet sich im parlamentarischen Verfahren und soll Kommunen ermöglichen, Bauvorhaben deutlich schneller zu genehmigen. „Wenn der Bauturbo wie angekündigt umgesetzt und in den Ämtern mit Leben gefüllt wird, könnte er den dringend nötigen Neustart im Wohnungsbau einleiten. Die Weichen sind gestellt – jetzt muss gehandelt werden“, so Urbanczyk-Siwek.