Baugewerbe zieht positive Bilanz bei den diesjährigen Ausbildungsverträgen – wenn Ausbildungsplatzumlage, dann nur in Selbstverwaltung der Wirtschaft
„Die Betriebe des Bauhandwerks übernehmen auch in zunehmend schwierigen Zeiten Verantwortung und bilden die Fachkräfte von morgen selbst aus“, erklärt Katarzyna Urbanczyk-Siwek, Geschäftsführerin der Fachgemeinschaft Bau. In diesem Jahr wurden im Berliner Bauhauptgewerbe rund 300 neue betriebliche Ausbildungsverträge abgeschlossen. Dazu sagt Katarzyna Urbanczyk-Siwek: „Damit liegen wir auf dem gleichen Niveau, wie im vergangenen Jahr. Dazu kommen noch die unbesetzten Lehrstellen der Unternehmen.“ Laut Lehrstellenbörse der Agentur für Arbeit suchen die Firmen in Berlin noch rund 140 neue Azubis im Bauhauptgewerbe.
Klaus-Dieter Müller, Präsident der Fachgemeinschaft Bau ergänzt: „Eine Ausbildungsplatzumlage, wie sie in unserer Branche existiert, unterstützt die Betriebe dabei, den Mehraufwand einer mehrjährigen Ausbildung zu schultern. Sie schafft jedoch keinen einzigen zusätzlichen Ausbildungsplatz, da die Ausbildungsentscheidung eines Unternehmens vielmehr von Faktoren, wie Auftragslage oder personelle Situation abhängt. Aus unserer Sicht müssen die einzelnen Branchen selbst entscheiden, ob sie eine Ausbildungsumlage einführen wollen. Wenn sich Branchen dazu entschließen, muss die Umlage analog zum System in der Baubranche auf dem Solidarprinzip beruhen und in Selbstverwaltung durch die Wirtschaft umgesetzt werden.“
Am Anhang finden Sie eine kurze Erläuterung der Ausbildungsumlage der Baubranche und die Forderungen der Fachgemeinschaft zu einer Ausbildungsplatzabgabe des Berliner Senats.