Baugewerbe fordert effektive Maßnahmen
„Schwarzarbeit schädigt unserer Branche ungemein. Sie verzerrt den Wettbewerb, gefährdet Arbeitsplätze und die Existenz der steuerehrlichen Unternehmen, die ihre Mitarbeiter ordnungsgemäß beschäftigen. Darüber hinaus sind die negativen Auswirkungen der organisierten Schwarzarbeit in den öffentlichen Kassen der Hauptstadt zu spüren, denn es entstehen gewaltige Schadenssummen“, sagt Dr. Manja Schreiner, Hauptgeschäftsführerin der Fachgemeinschaft Bau anlässlich der heutigen Behandlung im Ausschuss für Integration, Arbeit und Soziales.
Obwohl die Probleme lang bekannt sind, bestehen nach wie vor erhebliche Defizite im Kampf gegen die illegalen und teilweise mafiösen Beschäftigungsstrukturen. Oftmals werden im Zuge der Vergabe lediglich oberflächliche „Alibiprüfungen“ von schlecht ausgestatteten Behörden durchgeführt. Aus diesem Grund engagiert sich die Fachgemeinschaft Bau eigenständig im Kampf gegen Schwarzarbeit und beschäftigt eigene Baustellenläufer in Berlin und Brandenburg und unterstützt damit die Arbeit der Finanzkontrolle Schwarzarbeit.
„Es ist extrem wichtig, dass gerade in Pandemie-Zeiten verstärkt Kontrollen auf den Baustellen durchgeführt und nachgewiesene Verstöße geahndet werden. Denn aufgrund der coronabedingten Einschränkungen wurden im vergangenen Jahr deutlich weniger Betriebe auf Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung kontrolliert. Dafür müssen die Strukturen und die Arbeitsweise des Zolls effizienter organisiert und mit mehr Personal ausgestattet werden. Weiterhin plädieren wir für die Etablierung einer Schwerpunktstaatsanwaltschaft für den Bereich Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung“, fordert Manja Schreiner.