Nach wie vor wirken sich die geplanten Reformen und die Förderprogramme leider nicht positiv aus
„Die Auftragseingänge im Baugewerbe sind weiter massiv rückläufig. Im Wohnungsbau sind die Aufträge im Vergleich zu den ersten acht Monaten 2024 in Berlin um rund 25 und in Brandenburg um 15 Prozent zurückgegangen“, sagt Katarzyna Urbanczyk-Siwek, Geschäftsführerin der Fachgemeinschaft Bau. „Nach wie vor investiert die öffentliche Hand trotz des dringenden Bedarfs zu wenig in Hochbauten und die Infrastruktur. Materialpreissteigerungen, fehlende Leistungsfähigkeit der Verwaltung, hohe Baustandards und fehlende langfristige und praxisorientierte Förderprogramme wirken sich immer noch negativ auf die Auftragseingänge in unserer Branche aus. Leider wird in Politik und Verwaltung trotz der Dringlichkeit der Lage zu wenig und zu langsam darauf reagiert“, erklärt die Geschäftsführerin der Fachgemeinschaft.
„Es bedarf endlich einer verlässlichen, langfristigen und tragfähigen Förderung bei Neubau und Sanierung sowie einer Überprüfung aller Standards auf Sinnhaftigkeit. Eine tiefgreifende Entschlackung und Beschleunigung der Verwaltungsverfahren stehen immer noch aus. Auch die digitale und personelle Ausstattung der Verwaltung muss sich schnellstens verbessern. Nach wie vor bleiben uns Politik und Verwaltung eine Antwort auf diese drängenden Fragen schuldig. In Brandenburg muss möglichst zügig eine neue Landesregierung gefunden werden, die für Impulse bei der lahmenden Baukonjunktur sorgt. Politische Hängepartien sind in jedem Fall Gift für die Wirtschaft. Zusätzlich muss die öffentliche Hand in beiden Bundesländern stärker als Investor auftreten. Es ist nicht hilfreich, wenn zum Beispiel durch den Sparzwang in Berlin öffentliche Investitionen gestreckt oder gar gestrichen werden“, fordert Katarzyna Urbanczyk-Siwek.