Baubetriebe werden durch Preissteigerungen, mangelnde Leistungsfähigkeit in der Verwaltung und fehlende Bauförderung eingebremst
„Die Auftragseingänge im Wohnungsbau brechen weiter ein. Beleg für die trüben Aussichten sind die aktuellen Baugenehmigungszahlen des Landesamtes für Statistik. Hohe Material- und Energiepreise, gestiegene Kreditzinsen, kaum Förderung des energieeffizienten Bauens, aber auch die zu langen Genehmigungszeiten sind die Ursachen für die Zurückhaltung der Bauherren“, erklärt Katarzyna Urbanczyk-Siwek, Geschäftsführerin der Fachgemeinschaft Bau.
„Der Rückgang der Baukonjunktur verschärft sich weiter. So sanken die Auftragseingänge im Wohnungsbau nicht preisbereinigt in den ersten fünf Monaten 2023 in Berlin um rund 45 Prozent und in Brandenburg um rund 50 Prozent zum Vorjahreszeitraum. Real liegt der Auftragsrückgang noch deutlich höher. Die Geschäftsaussichten für die kommenden Monate sind alles andere als gut“, sagt die Geschäftsführerin der Fachgemeinschaft.
Mit Blick auf Ursachen für die kriselnde Geschäftslage der Branche braucht es aus Sicht des Baugewerbes ein entschlossenes Handeln der Politik, damit der Bau nicht zum Erliegen kommt. „Die große Unsicherheit bei den Bauherren führt zu immer weniger Ausschreibungen für neue Bauprojekte“, sagt Katarzyna Urbanczyk-Siwek. „Im Hinblick auf den Wohnraummangel und die immer strikteren Klimaschutz-Anforderungen müssen dennoch öffentliche Investitionen in den Wohnungsneubau, die energetische Gebäudesanierung und Infrastruktur sichergestellt werden. Außerdem muss bei der Novelle des Gebäudeenergiegesetzes dringend nachgeschärft und das Gesetz mit klugen Förderimpulsen versehen werden.“