Das Baugewerbe blickt mit Sorge auf das Geschäftsjahr 2024 und fordert ein umfassendes Konjunkturprogramm
Im Jahr 2023 sind die Auftragseingänge im Wohnungsbau in Berlin und Brandenburg im Vergleich zu 2022 weiter gesunken. Das belegen die aktuellen Daten des Landesamtes für Statistik. Katarzyna Urbanczyk-Siwek, Geschäftsführerin der Fachgemeinschaft, äußerte sich besorgt über die Lage: „Wir sehen einen deutlichen Rückgang der Auftragseingänge, der sich weiter verschärft. Im Jahr 2023 verzeichnet Berlin nicht preisbereinigt etwa 20 Prozent und Brandenburg etwa 16 Prozent weniger Auftragseingänge als im Vorjahr.“
Die Ursachen für diese rückläufige Tendenz sind vielfältig: Hohe Preise für Baumaterialien und Energie, gestiegene Kreditzinsen, fehlende Förderprogramme, die Verlässlichkeit politischen Handelns sowie zu lange Genehmigungsverfahren haben Bauherren im verunsichert. Dazu sagt die Geschäftsführerin der Fachgemeinschaft Bau: „Die Verunsicherung führt dazu, dass Bauherren kaum noch neue Projekte im Wohnungsbau ausschreiben.“
„Um den kriselnden Wohnungsbau anzukurbeln, brauchen wir ein umfassendes Konjunkturprogramm“, fordert Katarzyna Urbanczyk. „Dieses muss ein verlässliches umfassendes Fördersystem enthalten. Das neue Klimafreundliche Neubauprogramm (KFN) ist bereits ein guter Ansatz, jedoch wird der Geschosswohnungsbau so gut wie nicht berücksichtigt. Außerdem ist die Fördersumme deutlich zu gering und der zu erreichende Effizienzstandard ist zu hoch.“ Neben der Förderung braucht es aus Sicht der Fachgemeinschaft Bau deutlich mehr Investitionen der öffentlichen Hand. Auch müssen Genehmigungsverfahren vereinfacht und beschleunigt werden. „Darüber hinaus müssen die Bauordnungen und das Vergaberecht entschlackt werden“, sagt Katarzyna Urbanczyk Geschäftsführerin der Fachgemeinschaft.