Baugewerbe begrüßt geplante Vereinfachungen fürchtet aber gleichzeitig weitere Verkomplizierungen
Zur heute im Senat besprochenen Bauordnungsnovelle sagt Edgar Terlinden, Geschäftsführer der Fachgemeinschaft Bau: „Grundsätzlich ist jede Maßnahme gut, die hilft das Bauen einfacher und schneller zu machen. Allerdings gibt es einige Details in der Novelle, die aus unserer Sicht eher dazu geeignet sind, Genehmigungsverfahren zu verkomplizieren und zu verteuern. Dazu gehört unter anderem, dass die Pflicht zur Dachbegrünung aus der vorliegenden Bauordnungsnovelle sich in Konkurrenz zur Solarpflicht für Gebäudedächer aus dem Berliner Solargesetz befindet. Das Baugewerbe bekennt sich vorbehaltlos zu nachhaltigem und klimagerechtem Bauen. Es müssen jedoch die dafür nötigen höheren Kosten für die Bauherren sowie die zusätzliche bürokratische Last auch für die Behörden, die jetzt zwischen dem Vorrang von Solardächern und der Dachbegrünung im Einzelfall entscheiden müssen, berücksichtigt werden.“
Edgar Terlinden sagt weiter: „Angesichts des Wohnungsmangels in Berlin ist aus unserer Sicht die geplante Vereinfachung des Dachgeschoßausbaus im Bestand besonders wichtig. Damit einher gehen muss auch die Vereinfachung des Dachausbaus im denkmalgeschützten Gebäudebestand. Dieses Thema und andere Möglichkeiten zur Vereinfachung und Beschleunigung des Bauens von dringend benötigten bezahlbaren Wohnungen müssen im Schneller-Bauen-Gesetz berücksichtigt werden. Bedauerlich ist auch, dass die Chance einer harmonisierten Bauordnung mit Brandenburg durch den „Berliner Kurzsprint“ unerreicht bleibt“