Baugewerbe fürchtet jedoch ein Überwiegen der negativen Effekte durch die Verabschiedung des GEG auf Bundesebene
„Die aktuell im Brandenburgischen Landtag diskutierte Novelle der Bauordnung ist aus Sicht des Baugewerbes ein richtiger Schritt, mehr Klimaschutz und eine möglichst geringe Belastung der Branche zu erreichen“, sagt Edgar Terlinden, Geschäftsführer der Fachgemeinschaft Bau. „Angesichts des dramatischen Einbruchs der Auftragseingänge im Brandenburgischen Wohnungsbau von rund 60 Prozent im ersten Halbjahr 2023, darf die Bauwirtschaft nicht weiter belastet werden. Damit würden die ohnehin zögerlichen Bauherren noch stärker von neuen Bauprojekten abgeschreckt.“
„Allerdings wären einheitliche Bauordnungen in einer so eng verzahnten Wirtschaftsregion wie Berlin-Brandenburg wünschenswert gewesen“, betont Edgar Terlinden. „Denn Unterschiede in den Antragstellungen sind für die kleinen und mittelständischen Betriebe der Bauwirtschaft, die zum größten Teil in beiden Bundesländern tätig sind, immer mit Mehraufwand verbunden.“
„Das auf Bundesebene beschlossene Gebäudeenergiegesetz (GEG) wird die positiven Effekte der Bauordnungsnovelle auffressen“, befürchtet der Geschäftsführer der Fachgemeinschaft. „Die damit einhergehende weitere Verunsicherung der Bauherren wird zu noch weniger neuen Aufträgen im Wohnungsbau führen. Um das auszugleichen, benötigt es ein deutlich besseres Anreizsystem für die Bauherren mit einem verlässlichen Förderbekenntnis. Außerdem müssen für das GEG nun Strom- und Wasserstoffnetz dringend ausgebaut werden.“