Bauwirtschaft kämpft mit starker Zurückhaltung der Bauherren bei der Ausschreibung neuer Aufträge
„Die Bauunternehmen in Berlin und Brandenburg bekommen die Auswirkungen des Ukraine-Krieges nun mit voller Wucht zu spüren. Das zeigt auch der heute veröffentlichte Marktmonitor des BBU. Hohe Material- und Energiepreise, gestiegene Kreditzinsen, kaum Förderung des energieeffizienten Bauens, aber auch die zu langen Genehmigungszeiten sind die Ursachen für die Zurückhaltung der Bauherren“, erklärt Dr. Manja Schreiner, Hauptgeschäftsführerin der Fachgemeinschaft Bau.
„Der Rückgang der Baukonjunktur hat sich somit weiter verschärft. Die Geschäftsaussichten für das Jahr 2023 sind alles andere als gut“, sagt Manja Schreiner. Mit Blick auf Ursachen für die kriselnde Geschäftslage der Branche braucht es aus Sicht des Baugewerbes ein entschlossenes Handeln der Politik, damit der wichtige Wohnungsbau nicht zum Erliegen kommt.
„Es braucht jetzt ein richtiges Konjunkturprogramm mit vielfältigen Maßnahmen: Erstens muss die Förderung von Neubau und Sanierung so schnell wie möglich ausgeweitet werden. Auch die Bauordnung in Berlin muss vereinfacht und stärker mit der Brandenburgischen Bauordnung synchronisiert werden, genauso wie das Vergaberecht. Ebenso müssen die Genehmigungsverfahren vereinfacht und beschleunigt werden. Dazu braucht es unter anderem die Einführung oder Verkürzung von Bearbeitungsfristen, die Einführung von Genehmigungsfiktionen und eine erhebliche digitale Aufrüstung der Verwaltung. Außerdem müssen die Energiesteuern dauerhaft gesenkt werden, mehr steuerliche Abschreibungen möglich sein und die öffentliche Hand muss ihre Investitionen deutlich ausweiten“, fordert Manja Schreiner.