Baugewerbe fordert weiterhin Dämpfung der Energiepreise und Härtefallhilfe
Zur aktuellen Baustatistik äußert sich Dr. Manja Schreiner, Hauptgeschäftsführerin der Fachgemeinschaft Bau: „Die gestiegenen Umsatzzahlen und Auftragssummen sind hauptsächlich auf die Preissteigerungen der letzten Monate zurückzuführen. Tatsächlich erlebt die Baubranche aktuell eine erhebliche Zurückhaltung der Bauherren bei der Ausschreibung neuer Bauprojekte. Das zeigen die massiv gesunkenen Zahlen der Baugenehmigungen aus den ersten sieben Monaten 2022.“
Ursachen dafür sind aus Sicht des Baugewerbes neben den gestiegenen Kreditzinsen, dem Wegfall der KfW-Förderung und dem drohenden Enteignungsszenario in Berlin vor allem die hohen Baustoffpreise aufgrund des Angriffskrieges gegen die Ukraine und die daraus resultierenden hohen Energiepreise. Dazu sagt Manja Schreiner: „Baustoffe werden in vielen Fällen mit hohem Energieaufwand hergestellt, weswegen auch das Bauhauptgewerbe von der Energiekrise stark betroffen ist. Damit die Betriebe überleben können, ist eine Dämpfung der Energiepreise essenziell.“
Mit Blick auf die kommenden Monate sagt Manja Schreiner: „Wir befürchten gravierende Folgen für die Baukonjunktur, denn eine Entspannung ist in der nächsten Zeit nicht absehbar. Die Bundesregierung ist daher gefordert, Entlastung an der Quelle zu schaffen, also zum Beispiel bei der energieintensiven Herstellung der Baustoffe. Gleichzeitig benötigt die Bauwirtschaft auch unbürokratische Härtefallhilfen und die Dämpfung der Energiepreise.“