Baugewerbe mahnt: Expertenkommission sollte bei einer Anhörung zur Lage des Wohnungswesens auch die Berliner Wohnungswirtschaft zu Wort kommen lassen
„Wir sind überrascht, dass die Expertenkommission zu einer Anhörung ohne diejenigen eingeladen hat, die am besten über die Situation des Wohnungswesens in Berlin Bescheid wissen“, erklärt Dr. Manja Schreiner, Hauptgeschäftsführerin der Fachgemeinschaft Bau. Die Expertenkommission zum Volksentscheid „Vergesellschaftung großer Wohnungsunternehmen“ hat heute zu einer Anhörung eingeladen, bei der sie sich ein Bild über die aktuelle Lage des Wohnungswesens in Berlin insbesondere über die Herausforderungen in diesem Bereich machen möchte. Dazu sagt Manja Schreiner: „Um hier ein möglichst genaues Lagebild zu erhalten, hätten aus unserer Sicht auch Vertreter der Berliner Wohnungswirtschaft eingeladen werden sollen. Wir hoffen, dass dies in einer späteren Anhörung noch erfolgt.“
„In Berlin müssen dringend mehr bezahlbare Wohnungen gebaut werden. Die angespannte Situation auf dem Berliner Wohnungsmarkt kann weder durch einen Mietendeckel noch durch die Enteignung von Wohnungsbaugesellschaften gelöst werden, da dadurch nicht eine Wohnung zusätzlich entsteht“, weiß Manja Schreiner.
„Für den Bau bezahlbarer Wohnungen benötigen wir ein Anreizsystem, das den günstigen Wohnungsbau mit den Anforderungen an den Klimaschutz klug und praxisnah verknüpft. Auch sollten überflüssige Baunormen abgeschafft und das Vergaberecht vereinfacht werden. Ebenso benötigen wir kürzere Genehmigungszeiten, mehr Personal und technische Ausstattung in den dafür zuständigen Behörden“, sagt die Chefin der Fachgemeinschaft Bau. Diese Themen müssen im neuen Berliner Bündnis für Wohnungsneubau besprochen werden.