Baugewerbe fordert Entschlackung des Vergaberechts und die Vereinfachung der Landesbauordnung
„Die Preise für den Neubau von Gebäuden, aber auch die Instandsetzung und den Straßenbau haben im Zusammenhang mit den überdurchschnittlichen Preissteigerungen für Rohstoff- und Energiepreisen in Berlin und Brandenburg langjährige Höchststände erreicht. Nun werden die Baukosten durch die politischen Entscheidungen – im Rahmen der Novellierung der Berliner Bauordnung durch die Einführung der Dach- und Fassadenbegrünung etwa – zusätzlich in die Höhe getrieben. Dies ist ein harter Schlag gegen den bezahlbaren Wohnungsbau in der Hauptstadt, denn allein dadurch werden die Errichtungskosten um rund fünf Prozent steigen“, erklärt Dr. Manja Schreiner, Hauptgeschäftsführerin der Fachgemeinschaft Bau.
Das Baugewerbe bekennt sich vorbehaltlos zu nachhaltigem und klimagerechtem Bauen, dabei müssen jedoch auch die Kosten sowie die zusätzliche bürokratische Last berücksichtigt werden. So wurde trotz explodierender Baukosten im Januar die KfW-Neubau- und Modernisierungsförderung abrupt durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gestoppt. Auch müssen öffentliche Investitionen in den Wohnungsneubau, die energetische Gebäudesanierung, aber auch in die Infrastruktur sichergestellt werden, damit die Metropolregion auch weiterhin zukunftsfähig bleibt.
„Auf Material- und Rohstoffpreise hat die Politik zwar nur bedingt Einfluss, auf andere Faktoren wie hohe Energiepreise, Transport- und Deponiekosten aber durchaus. Auch sehen wir die Landesregierungen von Berlin und Brandenburg in der Verantwortung, dass zusätzliche Kostentreiber wie Gebühren für die Nutzung von Straßenland gesenkt sowie komplizierte und langwierige Planungs-, Genehmigungs- und Vergabeverfahren abgeschafft werden“, betont Manja Schreiner.