Baugewerbe kämpft nach wie vor mit Preissteigerungen und Materialmangel
Im November 2021 lagen die Preise für den Neubau von Wohngebäuden in Berlin im Schnitt um knapp 14 Prozent und in Brandenburg sogar um 17,4 Prozent höher als noch im Vorjahr. Die Preissteigerungen haben damit langjährige Höchststände in der Baubranche erreicht. Auch die Preise für Nichtwohngebäude, die Instandhaltung und den Straßenbau stiegen um bis zu 18,6 Prozent gegenüber November 2020 an. Die größten Preisanstiege unter den Bauarbeiten gab es vor allem bei den Zimmer- und Holzbauarbeiten – um rund 38 Prozent in Berlin und 53 Prozent in Brandenburg.
„Die Ursachen für die extreme Verteuerung des Wohnungsneubaus liegen vor allem in den überdurchschnittlichen Preissteigerungen für Roh- und Ausbauarbeiten. Dafür sind hauptsächlich die seit dem vergangenen Jahr rasant wachsenden Rohstoff- und Energiepreise verantwortlich, die wiederum auf die weltweit große Nachfrage nach Baustoffen wie Holz, Stahl und Dämmstoffe zurückzuführen sind“, erklärt Dr. Manja Schreiner, Hauptgeschäftsführerin der Fachgemeinschaft Bau.
„Im Hinblick auf den Wohnraummangel und die Anpassung an den Klimawandel müssen dennoch öffentliche Investitionen in den Wohnungsneubau, die energetische Gebäudesanierung, aber auch in die Infrastruktur sichergestellt werden, damit die Metropolregion auch weiterhin zukunftsfähig bleibt. Auf Material- und Rohstoffpreisen hat die Politik nur bedingt Einfluss, auf andere Faktoren wie hohe Energiepreise, Transport- und Deponiekosten schon. Auch sehen wir die Landesregierungen von Berlin und Brandenburg in der Verantwortung, dass zusätzliche Kostentreiber wie Gebühren für die Nutzung von Straßenland gesenkt sowie komplizierte und langwierige Planungs-, Genehmigungs- und Vergabeverfahren abgeschafft werden“, fordert Manja Schreiner.