Baugewerbe darf nicht durch mangelnde IT-Infrastruktur in den Behörden oder fehlende Breitbandversorgung ausgebremst werden
Anlässlich der Befassung des Brandenburgischen Landtages mit dem Umsetzungsstand des Online-Zugangsgesetzes erklärt Dr. Manja Schreiner, Hauptgeschäftsführerin der Fachgemeinschaft Bau: „Die Bauwirtschaft befindet sich wie viele andere Branchen in einer schwierigen Situation. Gerade in der Pandemie zeigt sich, ob die Verwaltungsprozesse ausreichend digitalisiert worden sind, um die Behörden unter erschwerten Bedingungen arbeitsfähig zu halten. Dazu gehört auch die flächendeckende Ausstattung des Landes mit einem leistungsfähigen und standfesten Breitbandnetz, damit Bürger und Unternehmen die digitalen Angebote auch nutzen können.“
Besonders beim Breitbandnetz in Brandenburg gibt es noch Luft nach oben. Dazu sagt Manja Schreiner: „Zum einen gibt es trotz großer Investitionen und Förderprogramme noch viele Regionen in Brandenburg ohne Breitbandanschluss. Zum anderen wird das Breitbandkabel in vielen Fällen nur in sehr geringer Tiefe und ohne Dokumentation verlegt.“ Damit wird die Bestandssicherheit des Glasfasernetzes gefährdet. „Wenn Unternehmen in den kommenden Jahren den Boden wieder ausschachten, weil sie an Versorgungsleitungen unter den Glasfaserkabeln arbeiten müssen, werden die Breitbandleitungen bei fehlender Verlegedokumentation beschädigt“, weiß Manja Schreiner. Hinzu kommt, dass es oft schon ausreicht, wenn ein LKW über eine Glasfaserleitung fährt, die nur 20 Zentimeter tief im Boden verlegt ist, um sie zu beschädigen.
„Wir brauchen dringend bestandssichere Breitbandnetze und eine gut digitalisierte Verwaltung“, zieht Manja Schreiner ein Fazit. Bestandssicherere Kommunikationsnetze und digitalisierte und damit auch in der Krise arbeitsfähige Verwaltungen sind Teil der kritischen Infrastruktur und der Daseinsvorsorge der öffentlichen Hand.